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Förderjahr 2022

Statement der Geschäftsleitung

Wirtschaftliche Rahmen­bedingungen im Geschäfts­jahr 2022

Weltkugel mit Mundschutz
Pixabay

Die gesell­schaft­liche und volks­wirtschaft­liche Lage in Meck­lenburg-Vor­pommern war 2022 - wie in ganz Deutsch­land - geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine sowie den extremen Energie­preis­erhöhungen. Dazu verschärften sich die bereits vorhan­denen Material- und Liefer­engpässe aus der Corona­krise. Kräftig steigende Preise für Nahrungs­mittel und Kraft­stoffe betrafen praktisch die gesamte Bevöl­kerung. Eine massive Arbeit­nehmer­wanderung in dem besonders corona­gefährdeten Dienst­leistungs­sektor sowie ein zunehmender Fach­kräfte­mangel in vielen anderen Branchen waren andauernde Aus­wirkungen der im Jahres­verlauf abklingenden Corona-Pandemie.

Unsichere Zukunfts­aussichten, Inflation und Zins­anstieg wirkten investitions­hemmend.

Trotz dieser weiterhin schwierigen Bedingungen konnte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt noch ein Wachstum des Brutto­inlands­produktes (+ 1,9 %) erreichen.

Die Erwerbs­tätig­keit in Deutsch­land nahm 2022 um 1,3 % zu. In Meck­lenburg-Vor­pommern stieg die Zahl der Erwerbs­tätigen 2022 gegenüber dem Vor­jahr um 0,7 %, der Höchst­stand der Zahl der Erwerbs­tätigen aus dem Jahr 2019 konnte aber noch nicht ganz erreicht werden. Die positive Ent­wicklung 2022 resul­tierte aus der all­mählichen Wieder­belebung der Dienst­leistungs­bereiche, wo per Saldo praktisch alle neuen Arbeits­plätze (wieder) entstanden. Schwächer schnitt das produ­zierende Gewerbe ab, wo es ent­gegen dem Bundes­trend zu einem Arbeits­platz­abbau von rund 800 Stellen (- 0,5 %) kam. Diese Ent­wicklung wurde maß­geblich vom verar­beitenden Gewerbe verursacht. In der Land­wirtschaft blieb die Erwerbs­tätigen­zahl stabil.

Wir glauben, dass zu dem erfolg­reichen Neustart des Dienst­leistungs­sektors in Meck­lenburg-Vor­pommern auch die Um­setzung der viel­fältigen Corona-Hilfs­maßnahmen durch das LFI beigetragen hat.

Das LFI als Förder­einrichtung des Landes M-V

Das LFI stand 2022 vor einer Reihe von neuen Auf­gaben in der opera­tiven Umsetzung der Förder­aufgaben. Zur Bewäl­tigung der Krisen­situationen erhielt das LFI von allen Mini­sterien neue und zum Teil kurz­fristig umzu­setzende Aufgaben. Die Priorisierung von Maßnahmen erforderte Kapazitäts­verschiebungen in vielen Aufgaben­bereichen. Dabei stellte das LFI seine Flexi­bilität und Krisen­reaktions­fähigkeit unter Beweis.

Die Corona-Pandemie hat 2022 in Kombi­nation mit den Aus­wirkungen des Ukraine­krieges die Landes­regierung Meck­lenburg-Vor­pommerns vor enorme Heraus­forderungen gestellt. In kurzer Zeit mussten Lösungen für neuartige, komplexe Problem­lagen gefunden werden.

Mit dem Ziel, einen massiven Wirtschafts­abschwung und soziale Aus­wirkungen möglichst zu vermeiden, wurden viele Maßnahmen zur Stärkung der Wider­stands­fähigkeit und Krisen­vorsorge im Land Meck­lenburg-Vor­pommern ergriffen.

Diese neuartigen Aufgaben zur Sicherung der wirtschaft­lichen Verhält­nisse und der sozialen Lage umzusetzen, stellten das LFI in Quan­tität, bei der Schnel­ligkeit und der flexiblen Organi­sation von Arbeits­abläufen vor bisher nicht gekannte Heraus­forderungen. 2022 haben wir weiter an Profes­sionalität bei der Umsetzung solcher Aufgaben gewonnen.

Ergeb­nisse in den Förder­bereichen

Hallenneubau
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Auch unter den neuen Bedin­gungen des Jahres 2022 war die Fort­führung der traditio­nellen Förder­aufgaben die Haupt­aufgabe.

Die Gemein­schafts­aufgabe zur Verbes­serung der regionalen Wirtschafts­struktur erreichte im gewerb­lichen Bereich mit 112 Bewil­ligungen für insgesamt rund 50 Mio. EUR fast wieder das Niveau der Vor-Corona­jahre. Außerdem befanden sich eine hohe Zahl der 2021 in der GRW bewil­ligten corona­bedingten Sonder­programme noch in der Umsetzung.

Außerdem registrierten wir einen Anstieg der Nach­frage von GRW-Ergänzungs­darlehen.

Die Ent­wicklung in der Infra­struktur­förderung war 2022 von dem kräftigen Anstieg der Bau­kosten und von Liefer­engpäs­sen geprägt. Gleich­wohl erreichten auch hier die Neu­bewil­ligungen nahezu wieder das Niveau von 2019. Die sehr hohen Bewil­ligungen aus den beiden Vor­jahren (insgesamt rd. 800 Mio. EUR) befinden sich in der Umsetzung, wobei Kosten­verschiebungen und Projekt­anpas­sungen auch eine erhebliche Aus­wirkung auf den Ver­waltungs­aufwand bei der Ab­wicklung der Förderung hatten.

Blick in eine Gasse

Die Städte­bau­förderung konnte im Umfang des Vor­jahres mit 65 Bewil­ligungen (72 Mio. EUR) fort­geführt werden.

Die Wohn­raum­förderung konnte trotz erheb­licher Planungs- und Kosten­probleme bei den Investoren auf dem Niveau der Vor­jahre (rd. 30 Mio. EUR) gehalten werden.

Die For­schungs- und Inno­vations­förderung an Hoch­schulen und außer­universitären Ein­richtungen des Landes (Wis­senschaftliche Geräte) konnte im Vergleich zu 2021 mit 33 zusätz­lichen Bewil­ligungen (ca. 16 Mio. EUR) aus­geweitet werden.

Die Förderung im Bereich Klima­schutz und Energie hatte nur einen geringen finan­ziellen Umfang. Dabei ist aber trotzdem hervor­zuheben, dass allein für Mini-Solar­anlagen (1,1 Mio. EUR) noch im letzten Quartal 2022 über 2.100 Bescheide erteilt wurden.

Ab­schließend ist zu bemerken, dass die dem LFI über­tragenen Teile der Agrar-, Forst- und Fischerei­förderung in dem geplanten Umfang umgesetzt wurden. Aber auch hier waren Aus­wirkungen der Corona­krise zu spüren.

So mussten in der Tier­heim­förderung Mittel bereit­gestellt werden, um die Kapa­zitäten vieler Tier­heime zu erweitern, da 2022 die Anzahl der abge­gebenen Tiere gegenüber den Jahren vor der Pan­demie deutlich gestiegen war.

Kinder im Wasser beim Schwimmunterricht
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Neben die tradi­tionelle För­derung sind neue sozio-öko­nomische und kul­turelle Förder­ziele getreten. Unter den Bedin­gungen der Corona­pandemie musste sich das LFI seit 2020 auf veränderte und völlig neue Förder­ziele und Pro­gramme einstellen. Ent­sprechende Verwal­tungs- und Förder­verfahren wurden einge­führt und profes­sionalisiert. Allein die Über­brückungs- und Neustart­hilfen erreichten 2022 ca. 10.500 Bewil­ligungen und ein Volumen von rund 297 Mio. EUR. Die Unter­stützung des kultu­rellen Lebens aus dem Sonder­fonds für Kultur­veran­staltungen erreichte einen Umfang von 437 Bewil­ligungen mit rd. 9 Mio. EUR.

Um Kinder in ihrer Ent­wicklung zu unterstützen, wurden corona­bedingte Unterrichts­ausfälle z. B. mit dem Tutoren­programm „Schüler­nachhilfe“ oder das Nach­holen des zeit­weise nicht möglichen Schwimm­unterrichts mit dem Einsatz von Förder­mitteln flankiert.

Trotz einer im volks­wirtschaft­lichen Maßstab eher allgemeinen zöger­lichen Investitions­bereitschaft konnte das LFI 2022 gute Förder­ergebnisse in allen zu bear­beitenden Bereichen erzielen.

Neue Heraus­forderungen

Unsere regio­nale Förderung war 2022 auch in einem europa­weiten Zusam­menhang zu sehen.

Es ist in Europa in­zwischen Konsens, dass überall die durch die Pan­demie verur­sachten wirtschaft­lichen und sozialen Schäden weiter­hin behoben und in eine grüne, digitale, soziale und wider­stands­fähigere EU inves­tiert werden soll.

So wurde 2022 die Vor­bereitung zum Start der Struktur­fonds­förder­periode 2021 bis 2027 im LFI erfolg­reich abge­schlossen und die Systeme auf die künftige Programm­bear­beitung ange­passt.

Gleich­zeitig haben wir mit dem Abschluss der alten Förder­periode bis 2020 begonnen.

Wir werden auch weiter­hin unser Augen­merk darauf richten, recht­zeitig alle neuen Heraus­forderungen zu erken­nen, auf die Förder­geber mit geeig­neten Anpas­sungen ihrer Instru­mente reagieren. Dazu zählt auch der künftig stärkere Fokus auf lokale Entwick­lungen in der Förderung in der Gemein­schafts­aufgabe zur Ent­wicklung der regio­nalen Wirt­schafts­struktur.

Gestaltung der Zukunft des LFI

Laptop, Handy, von zu Hause arbeiten
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Die Digi­tali­sierung hat durch die anti­pande­mischen Maßnahmen 2022 einen wesent­lichen Schub erfahren. Auch im LFI hat die Ent­wicklung der Infor­mations- und Kom­munika­tions­technik profitiert. Die pandemie­bedingt einge­führten Home­office­lösungen wurden durch neue Betriebs­verein­barungen und technisch-organi­satorische Maßnahmen in einen neuen Arbeits­standard über­führt.

Fort­schritte konnten wir auf dem Weg zu elek­tronischen Antrags- und Förder­verfahren machen. So ist die elek­tronische Antrag­stellung für die ersten Pro­gramme über das MV-Servic­eportal möglich, ebenso wie die elek­tronische Investitions- und Aus­gaben­abrechnung über das eCohesion-Portal des Landes Meck­lenburg-Vor­pommern. In weiteren Pro­grammen können Anträge und Zuwendungs­bescheide per Mail­kontakt über­mittelt werden. In der Aus­weitung dieser nutzer­freund­lichen Lösungen sehen wir erheb­liche Poten­tiale.

Teamwork, Hände reichen
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Ein großes Thema war und ist die Moder­nisierung der IT-Struk­turen und Arbeits­prozesse in der NORD/LB und die erfolg­reiche Ein­beziehung des LFI. Sichere, zukunfts­fähige und effi­ziente IT-Anwen­dungen und moderne Compliance-Mana­gement-Systeme helfen auch dem LFI, bei allen Maßnahmen, Strukturen und Prozes­sen die Regel­konfor­mität sicher­zustellen. Dies bildet die Grund­lage unserer täg­lichen Arbeit.

Die Inte­gration der vielen in 2020/21 neu einge­stellten Mitar­beiterInnen kann am Ende des Jahres 2022 als gelungen betrachtet werden. Die fach­liche Einar­beitung hat gute Ergeb­nisse gezeigt und der kolle­giale Zusammen­halt ist gewachsen. Schwieriger wird dagegen die künftige Personal­gewinnung auf dem ange­spannten Arbeits­markt.

Vor dem Hinter­grund eines möglichen Wechsels des LFI in die Träger­schaft des Landes Meck­lenburg-Vor­pommern haben wir intern die Vorbe­reitungen von konzep­tionell-strategischen Über­legungen unter­stützt und mit der Planung und Umsetzung vorbe­reitender Maßnahmen begonnen.

Bereit für künftige Förder­aufgaben

Die Moder­nisierung der IT-Infra­struktur im LFI und die verbes­serte Digi­tali­sierung der Vorgangs­bearbei­tung müssen wir im Zuge der digi­talen Trans­formation aller Lebens­bereiche voran­bringen.

Viele Betriebe haben gegen­wärtig Schwierig­keiten, das benötigte Personal zu finden und müssen den entstan­denen Investitions­stau und die Zurück­haltung der letzten Jahre über­winden. Die Infla­tion, der Zins­anstieg und Liefer­eng­pässe wirken immer noch dämpfend.

Die Wieder­belebung des Marktes und die Wieder­herstel­lung und Stei­gerung der Leistungs­fähig­keit des verar­beitenden Gewerbes, der Tourismus­betriebe und die Verbes­serung der Wohnungs-und Städte­bau­förderung sind Kern­aufgaben für die nächsten Jahre, auf die sich das LFI bereits ein­gestellt hat. Dazu treten Auf­gaben in der Umwelt- und Klima­schutz­förderung, der Kultur- und Bildungs­förderung.

Die Bilanz des Jahres 2022 schließen wir mit einem Dank an alle Mitar­beiter­Innen des LFI. Seit den umfang­reichen Neu­einstel­lungen in den Jahren 2020 und 2021 und der gewachsenen Auf­gaben­vielfalt ist es gelungen, alle neuen Mitar­beiter­Innen gut zu inte­grieren. Viele lang­jährige Mitar­beiter­Innen haben sich in neue Auf­gaben einar­beiten müssen. Der gezeigten Flexi­bilität und dem Enga­gement ist es zu ver­danken, dass wir auch 2022 unsere Förder­aufgaben erfüllten.

In den Dank möchten wir auch alle Kolleg­Innen in den Ministerien ein­schließen, ohne deren konstruk­tive Zusam­men­arbeit die Umsetzung der Förder­aufgaben so nicht möglich gewesen wäre.

Geschäfts­leitung

Robert Fankhauser

Telefon: 0385 6363-1204

E-Mail senden
Robert Fankhauser - Geschäftsleitung LFI M-V

Geschäfts­leitung

Karsten Hohensee

Telefon: 0385 6363-1201

E-Mail senden
Karsten Hohensee - Geschäftsleitung LFI M-V
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